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240 Route 37. ALGIER. Chemin an Télemly.

Die Ecksäle (IV und V) enthalten die orientalische Abteilung
(Kunst des Islams).

Im IV. Saal berberische und altmaurische Kunstwerke. Im Vor-
raum
berberische Tongefäße, Gewebe und Holzschnitzereien aus Groß-
kabylien
u. a. O., darunter eine altkabylische Wiege. In dem mittleren
Schaupult berberische Schmucksachen, größtenteils aus Großkabylien
(Dra-el-Mizan, Arbeiten der Beni-Yenni), und tunesische Gefäße. Pulte
mit algerischen Bronzen, Funden aus Kalàa des Beni-Hammad (S. 282;
Stuckarbeiten, Gefäßscherben). Pulte und zwei Wandschränke mit
prächtigen marokkanischen Stickereien (broderies, z.T. unter spanisch-
maurischem
Einfluß), meist aus der Gegend von Fes. Große Majolika-
vase
aus Palma (Mallorca). Außerdem an den Wänden *Teppiche aus dem
Gebiet des Djebel Amour
, aus Kalàa (S. 215), Kairouan, Rabat und vom
Stamme der Rirha (bei Sétif).

Der V. Saal ist vornehmlich der maurisch-türkischen Kunst der
Barbaresken gewidmet. Am Eingang ein Marmorportal (italienische Ar-
beit
). Schaupulte mit Waffen (z. T. im Stil Ludwigs XVI.), Schmucksachen,
reichgestickten Pantoffeln, Pistolentaschen, Patronengürteln u.a., nebst
prächtigen Frauenkostümen. Auf einem Gestell, mit Goldstickereien aus
Moscheen und Heiligengräbern, der Gipsabguß des sog. Gerónimo (S. 235).
An den Wänden zwei prächtige Sättel, Kupfergefäße, Möbel mit Perl-
muttereinlagen
u. a.; Schränke mit algerischen *Stickereien (Vorhänge von
Frauengemächern, Badeschleier u. a.). An der Rückwand jüdische Frauen-
trachten
aus Constantine; auf der Galerie Smyrnateppiche.

In der Rue Michelet erreicht man wenige Schritte weiter, jen-
seit
des Chemin du Télemly (s. unten), ein kleines Rondell mit
einem Marmorstandbilde Mac Mahon’s (1808-93; 1864-70 Gene-
ralgouverneur
von Algerien). Gegenüber l. der

Sommerpalast des Generalgourerneurs (Palais d’Eté du Gou-
verneur
; Pl. A 7), ein sehenswerter Bau neumaurischen Stils mit
prunkvollen Sälen und prächtigem Park. Eintritt s. S. 230.

Die Straße kreuzt weiterhin den Chemin de Gascogne oder
Chemin Romain, den kürzesten Weg von Mustapha-Inférieur (S. 242)
nach der Colonne Voirol (s. unten). Das unweit der unteren Hälfte
dieses Weges gelegene Orphelinat St-Vincent-de-Paul (Pl. A 7)
steht an der Stätte eines Landsitzes Mustapha Pascha’s (S. 235),
welchem die Vorstadt ihren Namen verdankt.

Jenseit der Abzweigung des Boulevard Bru (S. 241) wendet
sich die Rue Michelet in einer scharfen Kehre nach NW. und führt
am Rande des sog. Bois de Boulogne (Pl. A 8, 9), eines mageren
Kiefernwaldes, nach der Colonne Voirol (210m; Straßenbahn-End-
station
, s. S. 228), einer Denksäule für den General Voirol.


Einen der schönsten und bequemsten Spazierwege bei Mustapha-
Supérieur
bildet der *Chemin du Télemly (Pl. A B 6-4), der un-
mittelbar
hinter dem Museumsgarten (S. 239) von der Rue Michelet
r. abzweigt und auf halber Höhe des Sahelabhangs, mehrfach durch
kühle üppig grüne Schluchten (Ravin des Sept-Sources u. a.), n.w.
über Télemly nach dem (¾ St.) Quartier d’Isly (Pl. B 4, 5), einem
hochgelegenen reizenden Villenviertel, hinüberführt; unterwegs
wiederholt prachtvolle Blicke auf die Bucht. Vom Quartier d’Isly